
Landkärtchen
Stamm: Gliedertiere
Klasse: Insekten
Ordnung: Schmetterlinge
Familie: Edelfalter
Aussehen:
Spannweite ca. 3-4cm, es gibt 2 Erscheinungsformen des Landkärtchens (Saison-Dimorphismus):
Die Frühjahrsform ist gelbbraun mit dunklen Zeichnungen und kleinen weißen Flecken auf den Forderflügeln, die Sommergeneration braunschwarz mit weißen Binden (siehe Bild). Die Unterseite bei beiden Generationen dunkel rotbraun und wie eine Landkarte mit einem komplizierten Muster aus hellen Adern und Querlinien. Welche Form aus den Puppen schlüpft, ist von der jeweiligen Tageslänge und Temperatur abhängig.
Die bis über 2cm lang werdende Raupe ist schwarz, mit Dornen besetzt und ähnelt der des Tagpfauenauges.

Flugzeit:
Von April bis Juni und von Juli bis September, manchmal gibt es im Herbst eine 3. Generation.
Lebensweise:
Die Art liebt lichte Wälder, feuchte Flußufer. Die gesellig lebenden Raupen ernähren sich von der Brennessel. Der Falter legt seine Eier in langen Türmchen an die Blattunterseite. Die Frühjahrsgeneration überwintert als Puppe.

Vorkommen:
Mittel und Osteuropa, Zentralasien, scheint sich gegenwärtig nach Norden auszubreiten.
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Ergänzung :
Aussehen
Eine Besonderheit des Landkärtchens ist die sehr unterschiedliche Färbung der Frühlings- und der Sommergenereation. Männchen und Weibchen sind jedoch in der Färbung nicht zu unterscheiden.
Die Flügeloberseite ist bei der Frühlingsgeneration orangerot mit schwarzen Flecken bei der Sommergeneration jedoch braunschwarz mit einem weißen oder hellgelben Band. Die schwarze Randbinde kann bei der Frühlingsgeneration unterschiedlich breit sein (siehe Bilder). Die Flügelunterseite ist bei beiden Generationen dunkel rotbraun mit hellen Flecken und Linien, die ein wenig an eine Landkarte erinnern kann.

Die Frühlingsgeneration fliegt in Deutschland von April bis Juni und die Sommergeneration von Juli bis September in lichten Laubwäldern und Waldrändern. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Europa etwa von den Pyrenäen bis nach Russland, nach Norden nur bis zur Nordsee und Ostsee (also ohne Großbrittanien und Skandinavien) und nach Süden nur bis zu den Alpen und zum nördlichen Balkan.

Die Flügelspannweite beträgt etwa 30-40mm. Das Weibchen legt ihre Eier in kleinen Türmchen auf der Unterseite eines Brennnesselblattes ab. Diese Art der Eiablage ist zumindest in Deutschland für Tagfalter einmalig. Die schwarzen Raupen bleiben nach dem Schlüpfen gesellig zusammen und ernähren sich von den Brennesselblättern. Sie werden bis zu 22 mm lang. Die unterschiedliche Färbung der beiden Generationen wird durch Temperatur und Tageslänge während der Puppenruhe bestimmt. Es können unter besonderen Temperaturbedingungen auch Zwischenformen auftreten.
